Sport

Bundesanwaltschaft fordert Freiheitsstrafen für Blatter und Platini – Ein Fußballskandal wie kein anderer

2025-03-04

Autor: Luca

Einleitung

Im aktuellen Berufungsverfahren der Bundesanwaltschaft gegen die FIFA-Ikonen Joseph Blatter und Michel Platini wird die Forderung nach bedingten Freiheitsstrafen von einem Jahr und acht Monaten laut. Bundesanwalt Thomas Hildbrand hat am Dienstag in Muttenz die Anklagepunkte vehement verteidigt und die frühere Entscheidung eines Freispruchs in höchsten Tönen angegriffen. Er beschrieb die Begründungen des Gerichts als "fadenscheinig" und "haarsträubend" – und brachte damit die Gemüter im Gerichtssaal zum Kochen.

Die Anklagepunkte

Die Anklage wirft beiden ehemaligen Fußballfunktionären vor, die FIFA-Mitarbeiterschaft mit einer umstrittenen Zahlung von zwei Millionen Franken zu täuschen. Hildbrand betonte, dass das Gericht nicht in der Lage war, die Anklage zu widerlegen, und sah in der fehlenden Buchführung der FIFA über die Zahlung ein starkes Indiz für Unregelmäßigkeiten.

Die Beratertätigkeit Platinis

Ein weiterer zentraler Punkt der Anklage betrifft die vermeintliche Beratertätigkeit Platinis für die FIFA zwischen 1998 und 2002. Obwohl Platini diese Tätigkeit geltend machte, stellte das Gericht fest, dass die Forderungen erst Jahre später auftraten, was für Hildbrand ein weiterer Beweis für die Nicht-Existenz eines gültigen Vertrags ist. Er erklärte: "Eine Millionenzahlung allein auf Grundlage eines mündlichen Abkommens widerspricht den Gepflogenheiten der FIFA zu jener Zeit."

Politische Motive und Verschwörungstheorien

Zudem wies Hildbrand die Behauptungen zurück, es gehe in diesem Fall um politische Motive oder eine Verschwörung. In seinen Worten: "Solche Märchen gehören in die Genre der Verschwörungstheorien und haben in einem Gerichtssaal nichts verloren." Dies stellte er klar, nachdem mehrere Beweisanträge von Platini abgelehnt worden waren.

Berufungsverfahren und Urteilserwartungen

Nach einem freisprechenden Urteil des Bundesstrafgerichts im Jahr 2022 legte die Bundesanwaltschaft erfolgreich Berufung ein, und nun wird der Fall von einer besonderen Berufungskammer in Muttenz neu aufgerollt. Beim Prozessbeginn am Montag hatten beide Angeklagten ihre Unschuld beteuert und behauptet, die Zahlung sei legitim gewesen.

Ausblick auf den Prozess

Am Mittwoch stehen die Plädoyers der Verteidiger von Blatter und Platini an, und das Urteil wird am 25. März 2024 erwartet. Es bleibt abzuwarten, ob das Gericht der Argumentation der Bundesanwaltschaft folgt oder ob die Richter erneut auf das Urteil des ersten Verfahrens zurückgreifen. Der Ausgang dieses Verfahrens könnte weitreichende Folgen für die beiden ehemaligen Fußballgrößen und das gesamte FIFA-System haben.