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Brand der historischen Badhütte Rorschach: Ermittlungen eingestellt, Rätsel bleibt ungelöst

2025-04-16

Autor: Simon

Nach fast vier Monaten seit dem verheerenden Brand der historischen Badhütte in Rorschach hat die Staatsanwaltschaft St.Gallen ihre Ermittlungen abgeschlossen. Die Ursache des feurigen Desasters bleibt ein Geheimnis – möglicherweise für immer! Die Stadt Rorschach äußert in einer Mitteilung ihr Bedauern über das wenig aufschlussreiche Ergebnis.

Gemäß den Ergebnissen des Brandursachenberichts vermutet die Staatsanwaltschaft einen technischen Defekt oder fahrlässigen Umgang mit ungeprüften Elektrogeräten als Brandursache. Obwohl die Möglichkeit einer Brandstiftung theoretisch nicht auszuschließen ist, wurden bislang keine Hinweise darauf gefunden.

Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren sistiert, was bedeutet, dass es im Falle neuer, belastbarer Hinweise erneut aufgenommen werden kann. Für den Stadtrat Rorschach ist diese Ungewissheit frustrierend, wenn auch wenig überraschend. Stadtschreiber Richard Falk beklagt in der "Rorschacher Stadtinfo": "Eine klare Ermittlung der Brandursache wäre wünschenswert gewesen. Mit einem konkreten Ergebnis hätten wir die Spekulationen beendet und Ruhe eingekehrt."

Spekulationen der Bevölkerung brodeln

Die Bevölkerung hat bereits eigene Theorien entwickelt: Könnte es Obdachlosen ergangen sein, die sich mit einem Elektroheizer Wärme suchten? Falk hat von dieser Theorie gehört, aber er schließt sie weitgehend aus. "Wir haben keine Anhaltspunkte, dass jemand unbefugt in der Badhütte übernachtet hat“, erklärt Falk. Obdachlose hinterlassen normalerweise Spuren, was hier nicht der Fall war.

Darüber hinaus war die alte, unisolierte Badhütte mitten im Winter ein unattraktiver Schlafplatz. Auch Hinweise auf einen möglichen Brand durch Elektrogeräte konnten nicht gefunden werden. Die Stromversorgung war zwar während der Bauarbeiten aktiviert, jedoch versicherten Handwerker, dass sie über die Feiertage keine Geräte in der Badhütte anschlossen. Küchengeräte aus dem Restaurant waren ebenfalls nicht im Einsatz.

Hoffnung auf späte Klärung bleibt

Für den Stadtrat ist die Ungewissheit besonders ärgerlich: Wäre eine Person als verantwortlich identifiziert worden, hätte deren Haftpflichtversicherung möglicherweise für die Kosten aufkommen können. Jetzt bleibt nur die Gebäudeversicherung, die die Kosten für einen Wiederaufbau nicht vollständig deckt. "Wir haben einen solchen Versicherungsfall nicht detailliert geprüft", so Stadtschreiber Falk.

Es gibt jedoch einen Hauch von Hoffnung auf spätere Aufklärung. "Wir hoffen, die Genehmigung für den Rückbau bald zu erhalten", sagt Falk. Dann könnte alles aufgeräumt und der Seegrund gesäubert werden. "Wer weiß, vielleicht finden wir dabei noch wertvolle Hinweise."