Wissenschaft

Bomben und Minen: Wie der Klimawandel das Erbe von Kriegen neu entfacht

2025-03-27

Autor: Nina

Mit präzisen Bewegungen betreten Bombenentschärfer, gekleidet in schützende Kleidung gegen die Sonne, einen Pinienwald in Zentralvietnam. Ihr Ziel ist es, eine gefährliche Blindgänger-Submunition zu entschärfen – ein unauffälliger Sprengkörper, der durch das Kriegschaos des Vietnamkriegs im Land hinterlassen wurde. Mindestens 383 Millionen solche Munitionen wurden während des Krieges über Vietnam abgeworfen, viele sind bis heute live und gefährden die Zivilbevölkerung.

Nach einem kurzen Sicherheitssignal ertönt ein lauter Knall, und die Operation zur Unsicherheitseindämmung ist erfolgreich durchgeführt worden. Bombenentschärfer wie Le Thuan Giang, der seit zwei Jahrzehnten in diesem gefährlichen Bereich arbeitet, sind sich jedoch bewusst, dass die Gefahr noch lange nicht gebannt ist.

In Vietnam, einem der am stärksten von Minen und Munition verseuchten Länder der Welt, haben die Behörden und Hilfsorganisationen festgestellt, dass nach starken Regenfällen und Überschwemmungen immer wieder Bomben gemeldet werden. Der Klimawandel und seine Folgen treiben diesen Prozess an – Erdrutsche und steigende Wasserstände setzen Blindgänger frei, die vorher in der Erde verborgen waren. Die traurige Realität: Die Anzahl der jährlichen Unfälle ist zwar weltweit zurückgegangen, aber der Klimawandel bringt unerwartete Herausforderungen.

Die internationale Gemeinschaft erkennt zunehmend die Verbindung zwischen Kriegserbe und Klimawandel. Bei der Überprüfungskonferenz des Minenverbots kam das Thema Klimaübertragungen erstmals auf die Tagesordnung. Laut Linsey Cottrell vom Conflict and Environment Observatory erfordert der Klimawandel neue Strategien, um Minenräumarbeiten effektiver zu gestalten.

Zusätzlich zur Gefahr für Menschen und Tiere stellen Blindgänger auch eine ernsthafte Bedrohung für die Umwelt dar. Sie können das Grundwasser verseuchen und Ökosysteme schädigen. Die Auswirkungen sind nicht vollständig erforscht, aber erste Ergebnisse zeigen, dass steigende Temperaturen und Naturkatastrophen giftige Substanzen freisetzen können, die bis in die Nahrungskette eindringen.

Ermutigende Fortschritte werden jedoch erreicht: Immer mehr Organisationen setzen sich für die Entschärfung von Munition ein, und es gibt Bestrebungen, finanzielle Mittel für die Bekämpfung von Kriegsrückständen durch Klimafonds zu nutzen. Dennoch bleiben die Herausforderungen groß. In vielen Kriegsgebieten, die auch durch die Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind – wie in Irak, Afghanistan und Bosnien – kämpfen die Menschen täglich mit den Gefahren von Minen und Bomben.

Historisch gesehen haben bewaffnete Konflikte oft dazu geführt, dass Gebiete mit Minen verseucht wurden, und jetzt verschärft der Klimawandel die Problematik weiter. Experten warnen, dass ohne umfassende und koordinierte Anstrengungen die Gefahrenlagen an vielen Orten der Welt weiterhin eskalieren könnten. In Vietnam, wo Extreme durch den Klimawandel zur Realität geworden sind, wachsen die Ängste der Zivilbevölkerung – sei es durch schockierende Entdeckungen von Bomben oder durch die unberechenbare Natur selbst.