
Barcelona: Nahezu-Kollision zwischen Eurowings Airbus A319 und Emirates Boeing 777 – Ein Schreckmoment am Flughafen
2025-03-13
Autor: Luca
Es war ein strahlend schöner Tag in Barcelona, und die Bedingungen schienen perfekt für eine routinemäßige Landung am Flughafen Josep Tarradellas Barcelona-El Prat. Die Sicht war klar, der Wind moderat und die Piloten der beiden involvierten Flugzeuge hatten allesamt umfangreiche Erfahrung: Der unerfahrenste hatte über 2000 Flugstunden, während der erfahrenste mehr als 11.600 Stunden hinter sich hatte.
Doch am 8. Januar 2024 erlebten die fünf Cockpitmitglieder ein aufregendes und beunruhigendes Szenario, als eine Airbus A319 von Eurowings und eine Boeing 777 von Emirates sich gefährlich nahe kamen. Der Vorfall, der jetzt im Schlussbericht der spanischen Unfalluntersuchungsbehörde publik gemacht wurde, stellt eine ernsthafte Warnung zur Luftsicherheit dar.
Beide Flugzeuge, ein Airbus A319 mit der Kennung D-AGWD, der aus Hamburg geflogen kam, und eine von Mexiko-Stadt kommende Boeing 777-200 LR mit 219 Passagieren an Bord, steuerten gleichzeitig auf die gleiche Landebahn zu. Plötzlich wurde die Situation brenzlig, als beide Maschinen sich im Endanflug zur Piste 24R befanden.
Mit einer Geschwindigkeit von 240 Knoten (ca. 445 km/h) näherten sich beide Flugzeuge dem gleichen Wegpunkt, BL439. Während der A319 auf einer Höhe von 5400 Fuß (etwa 1646 Meter) flog, befand sich die Boeing 777 lediglich 100 Fuß tiefer, was die Distanz auf 1,1 Kilometer horizontal und 61 Meter vertikal reduzierte – gefährlich nah!
In dem Moment ertönte im Cockpit der Alarm: „Traffic, traffic!“ Das Kollisionswarnsystem TCAS signalisierte eine ernste Gefahr. Die Crew der Airbus flog bewusst den Anweisungen zum Steigen nach, während die Boeing 777 zur Absenkung aufgefordert wurde. Beide Crews erkannten rechtzeitig die prekäre Situation.
Die Untersuchung ergab jedoch, dass diese kritische Nähe der Flugzeuge durch gravierende Fehler bei der Planung und Durchführung der Anflugsequenzen durch die Fluglotsen ausgelöst wurde. Der Bericht stellte fest, dass die Koordination zwischen den Überwachungssektoren T1W und T4W unzureichend war, was zu einer überflüssigen Änderung der Anflugsequenzen führte.
Zusätzlich gab es „unzureichende verbale Koordinierung“ sowie ein mangelhaftes Management bezüglich Geschwindigkeiten, Flugrichtungen und Höhen der involvierten Flüge. Der Lotse des letzten Sektors war sich der Warnungen zum Verlust der Staffelung nicht bewusst, was die Situation erheblich verschärfte.
Dieser Vorfall wirft ernste Fragen zur Luftsicherheit auf, insbesondere in einem so stark frequentierten Luftraum wie dem über Barcelona. Das Vertrauen der Reisenden könnte durch solche Vorfälle erschüttert werden. Die Behörden sind jetzt gefordert, sicherzustellen, dass solche Beinahe-Kollisionen in Zukunft vermieden werden und ein höchstes Maß an Sicherheit für alle Passagiere gewährleistet wird. Ist dies der Weckruf, den die Luftfahrt benötigt?