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Axpo-Boni entblößt: Trader verdienten Millionen trotz Staatsrettung – ein Skandal?

2024-12-24

Autor: Noah

Einleitung

Die Axpo AG steht erneut im Zentrum der Kritik, nachdem vor zwei Jahren ein Rettungsschirm in Höhe von 4 Milliarden Franken durch den Bundesrat geschnürt wurde. Der Grund dafür? Der CEO Christoph Brand strich satte 1,8 Millionen Franken ein, während die Trader der Firma im vergangenen Geschäftsjahr 2023-24 angeblich Boni von bis zu 5 Millionen Franken erzielten. Ein anscheinend unhaltbarer Zustand in einer staatlich dominierten Firma.

Die Problematik der Boni

Die Frage, die sich hier stellt: Wie passt das zusammen? Während Axpo stets darauf pocht, die erneuerbaren Energien wie Solar- und Windkraft voranzubringen, sind die finanziellen Entgelte für die Top-Trader astronomisch. Einem Insider zufolge erreicht selbst ein „Normalo“-Trader etwa 700.000 Franken im Jahr.

Axpos Ambitionen und die Verantwortung

Axpo, der führende Stromanbieter der Schweiz, hat große Ambitionen im globalen Handelsgeschäft, was die hohen Verdienste der Trader erklärt. Dies steht jedoch im krassen Widerspruch zu der von der Unternehmensführung propagierten Verantwortung gegenüber dem Steuerzahler und der Umwelt.

Marktgerechte Vergütung?

Ein Axpo-Sprecher verspricht, die Vergütungen seien marktgerecht und branchenüblich. Trotz dieser Erklärung bleibt die Unklarheit über die tatsächlichen Einkünfte der Trader bestehen. Ein Dementi zu den 3 Millionen Franken Einkommen wäre einfach gewesen – doch das blieb aus.

Finanzielle Ergebnisse vs. Boni

Die Handelsabteilung des Unternehmens erwirtschaftete im vergangenen Geschäftsjahr einen beeindruckenden Vorsteuergewinn von 1,1 Milliarden Franken, was einen wesentlichen Beitrag zum Gesamtergebnis leistete. So stellt sich die Frage, ob es moralisch vertretbar ist, in solch einem Umfeld gewaltige Boni zu gewähren, während die Axpo gleichzeitig auf staatliche Unterstützung angewiesen ist.

Der Vergütungsausschuss

Die tieferen Verflechtungen offenbaren sich beim Blick auf den Vergütungsausschuss der Axpo. An seiner Spitze steht Stephan Kuhn, ein ehemaliger Partner der großen Beratungsgesellschaft EY, der zurzeit Mittel für eine neue Kaserne der Schweizergarde im Vatikan sammelt. Die Verstrickungen in die Telekom-Branche sind bemerkenswert: Axpo-Präsident Thomas Sieber hat lange Zeit in der Mobilfunkbranche gearbeitet und teilt sich den Aufsichtsrat mit weiteren Telekom-Insidern.

Politische Dimension

Ein weiterer kritischer Punkt ist die politische Dimension. Der Kanton Aargau, der 28 Prozent der Unternehmensanteile besitzt, ist stark vertreten und hat in der Vergangenheit als erster gegen die exorbitanten Boni der Führungsetage protestiert. Die Aargauer Politiker mahnen Transparenz an, während Zürichs Regierungsrat Martin Neukom später nachzog und die Diskussion über die Vergütungen ebenfalls aufbrachte.

Machtstruktur und Ausblick

Die Verweildauer der derzeitigen Mitglieder im Vergütungsausschuss lässt auf eine beharrliche Machtstruktur schließen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und ob der Druck von Politik und Öffentlichkeit zu einer Reform der Vergütungspolitik bei Axpo führen kann. Die Frage ist: Wie lange kann ein solches System aufrecht erhalten werden, ohne dass die Steuerzahler und die Umwelt den Preis zahlen müssen? Irgendwo in diesem Gefüge könnte möglicherweise ein Skandal aufgedeckt werden.