Astrophysik im Krisenmodus – „Unser kosmologisches Modell könnte hinfällig sein“
2025-01-17
Autor: Emma
Wie schnell dehnt sich das Universum tatsächlich aus? Auf diese grundlegende Frage finden Forscher nach wie vor keine klare Antwort. Auch eine neue Studie hat das Rätsel nicht lösen können.
Das Dilemma in der Astrophysik
Durham – Eine der zentralen Fragen in der Astrophysik und Kosmologie lautet: Wie schnell expandiert das Universum? Bei dieser scheinbar einfachen Frage handelt es sich jedoch um ein komplexes Problem, mit dem Wissenschaftler seit Jahren kämpfen.
Das Dilemma liegt darin, dass die Messungen der Expansionsgeschwindigkeit des lokalen Universums von den Werten abweichen, die durch die Hubble-Konstante berechnet werden. Dies hat auch Dan Scolnic von der Durham University in seinem Forschungsteam festgestellt. Ihre Messungen, die sie unter Verwendung einer „kosmischen Leiter“ und Supernovae vom Typ Ia durchgeführt haben, stimmen mit früheren Ergebnissen überein. Allerdings sagt die gegenwärtige Physik andere Werte vorher – ein Phänomen, das als „Hubble-Spannung“ bezeichnet wird.
Die Hubble-Spannung
Das Rätsel bleibt ungelöst: Woher stammen die Unterschiede? Sind es die Messungen oder die verwendeten Modelle, die ungenau sind? Nobelpreisträger Scolnic sieht die Situation kritisch: „Die Spannung entwickelt sich zu einer Krise“, warnt er. Er versucht, das Problem anschaulich zu erklären: „Wir wollen das Wachstum des Universums nachvollziehen. Wir kennen die Größe beim Urknall, aber wie hat sich das Universum auf seine heutige Größe entwickelt?“
Das Standardmodell der Kosmologie
Das Standardmodell der Kosmologie, das diese beiden Größen verbindet, zeigt zwiespältige Ergebnisse.
Die Möglichkeit eines gescheiterten Modells
„Das könnte bedeuten, dass unser kosmologisches Modell nicht mehr zutreffend ist“, sagt Scolnic. Diese Einschätzung wird auch von Adam Riess, einem weiteren Nobelpreisträger, unterstützt, der 2011 den Preis für die Entdeckung erhielt, dass sich die Expansion des Universums beschleunigt. Riess stellt fest: „Wenn man mögliche Messfehler ausblendet, bleibt die spannende Möglichkeit, dass wir das Universum einfach falsch verstanden haben.“
Riess‘ Theorie besagt: „Unser Verständnis des Universums könnte unvollständig sein.“ Die aktuellen Daten von Scolnics Team, veröffentlicht in der Fachzeitschrift The Astrophysical Journal Letters, untermauern diese Hypothese. „Wir stehen an einem Punkt, an dem wir die Modelle, die wir seit 25 Jahren verwenden, neu bewerten und feststellen, dass sie nicht mehr zusammenpassen“, erklärt Scolnic. „Dies könnte unsere gesamte Vorstellung von der Kosmologie verändern, und das ist aufregend! Die Möglichkeiten in der Kosmologie sind unerschöpflich, und wir können es kaum erwarten, was wir als Nächstes entdecken werden.“
Schlussfolgerung
Während sich Wissenschaftler weiterhin mit diesen Fragen auseinandersetzen, bleibt die Hoffnung auf eine bahnbrechende Entdeckung, die unser Verständnis des Universums revolutionieren könnte. Achten Sie darauf, wie sich diese aufregende Entwicklung entfaltet!