Wissenschaft

Asteroid Phaethon: Ein Geheimnis der Wissenschaft – Warum dieses Himmelsphänomen uns verblüfft

2024-09-28

Ein faszinierendes Rätsel beschäftigt Astronomen: Der Asteroid Phaethon verhält sich merkwürdig und zeigt Eigenschaften, die eher mit Kometen assoziiert werden. Was steckt dahinter?

Phaethon, entdeckt im Jahr 1983, ist der Ursprung des beeindruckenden Geminiden-Sternschnuppenschwerms, der im Dezember sichtbar ist, wenn die Erde durch die Staubspur fliegt, die der Asteroid hinterlassen hat. Diese meteorologischen Wunder, die ihre Wurzeln in einem Kometen haben sollten, haben Wissenschaftler vor ein Rätsel gestellt: Wie kann ein Asteroid, der eigentlich aus Gestein und Metall besteht und kein Eis enthält, so kometenähnliche Eigenschaften zeigen?

Bei der Annäherung an die Sonne erhitzt sich Phaethon auf Temperaturen von bis zu 730 Grad Celsius. Während man erwarten würde, dass hierbei Staub und Gas freigesetzt werden, beobachtet man stattdessen ein kontinuierliches Austreten von Gas. Ein Forschungsteam unter der Leitung von Martin Suttle von der Open University hat diese Phänomene untersucht. Durch die Analyse von Meteoriten, die eine ähnliche Zusammensetzung wie Phaethon besitzen, erkannten die Wissenschaftler, dass Schwefelgase langsam und kontinuierlich freigesetzt werden – ein Verhalten, das von Kometen bekannt ist.

Die überraschenden Ergebnisse wurden in dem Fachjournal "Nature Communications" veröffentlicht. Die Forscher vermuten, dass bei der Erwärmung von Phaethon Eisensulfidminerale in Gase wie Schwefeldioxid zerfallen und sich unter der Oberfläche ansammeln, da die äußeren Schichten des Asteroiden relativ undurchlässig sind. Dies führt zu einer Gasansammlung, die schließlich bei der nächsten Erhitzung wieder freigesetzt wird.

Ein entscheidendes Merkmal von Phaethon ist seine Rotation: Er dreht sich in weniger als vier Stunden um seine eigene Achse, wodurch sich seine Oberflächenverhältnisse schnell ändern und der Zyklus von Erwärmung und Gasfreisetzung immer wieder von vorne beginnt. Diese dynamischen Prozesse könnten die Antwort auf die Frage liefern, warum Phaethon für die Geminiden-Sternschnuppen verantwortlich ist.

Die Hypothese besagt, dass Phaethon in der Vergangenheit erhebliche Mengen an Staub ausgestoßen hat, wodurch die Staubwolke, die den Geminidenstrom erzeugt, entstand. Und eine aufregende Entwicklung steht bevor: Im Jahr 2025 wird die japanische Mission "Destiny+" aufbrechen, um weitere Details über diesen faszinierenden Asteroiden zu sammeln.

Phaethon ist mehr als nur ein Asteroid – er könnte unser Verständnis über die Entstehung von Meteorströmen revolutionieren und uns neue Einblicke in die dynamische Natur unseres Sonnensystems bieten.