
Arabische Touristinnen in Interlaken: Schlauer Umgang mit dem neuen Gesichtsgesetz
2025-04-14
Autor: Mia
Ein neues Gesetz sorgt für Aufregung
Seit dem 1. Januar 2025 gilt in der Schweiz ein Gesetz, das das Tragen von Gesichtsbedeckungen an öffentlichen Orten verbietet. Besonders betroffen sind religiöse Gesichtsschleier, was insbesondere arabische Touristinnen vor Herausforderungen stellt.
Schweizer Alpen trotz Verbot weiterhin beliebt
Trotz dieser neuen Regelung zeigt das Beispiel Interlaken, dass sich die betroffenen Frauen nicht entmutigen lassen. Emad Boutrous, Inhaber eines kleinen Reisebüros im Herzen von Interlaken, berichtet von anhaltend hohen Besucherzahlen aus Saudi-Arabien, Kuwait und Katar. "Die majestätischen Berge und die klare Luft ziehen die Menschen nach wie vor in die Schweiz," erklärt er.
Kreative Lösungen für Reisende
Immer mehr Frauen nutzen kreative Lösungen, um das Verbot zu umgehen: Sie tragen Kopftücher und decken ihr Gesicht mit Hygienemasken. "Das ist ein cleverer Kompromiss," so Boutrous. Dieser Trick hat sich rasch herumgesprochen, auch weil ähnliche Vorschriften in Nachbarländern wie Österreich und Frankreich schon länger Bestand haben.
Verborgene Gespräche und Anpassungen
Auf den Straßen Interlakens sind viele Touristinnen aus dem Nahen Osten mit Hygienemasken unterwegs. Gespräche mit ihnen sind jedoch oft schwierig, da viele sich weigern, über das Verhüllungsverbot zu sprechen. Laut Renato Julier, einem Mitarbeiter des lokalen Tourismusbüros, sieht die Mehrheit der Gäste das Gesetz nicht als Angriff auf ihre Kultur und wird sich entsprechend anpassen.
Reaktionen der Behörden und zukünftige Entwicklungen
Philippe Ritschard, der Gemeindepräsident, hat ebenfalls von diesem kreativen Umgang gehört und schmunzelt darüber. "Die Menschen sind erfinderisch," sagt er, und äußert, dass es nicht Aufgabe der Gemeinde sei, das Gesetz durchzusetzen. Stattdessen sollten die Ordnungskräfte darauf achten. Dennoch sind Buchungen aus arabischen Ländern für diese Saison erfreulich.
Ein bemerkenswerter Trend fürs Reisen
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Situation weiter entwickelt. Ob Hygienemasken tatsächlich die endgültige Lösung sind, wird die Zeit zeigen. Der Tourismus aus dem arabischen Raum in der Schweiz scheint jedenfalls stark genug, um selbst solche Herausforderungen zu meistern.