Unterhaltung

Anna Netrebko feiert Comeback in der Zürcher Oper: Ein umstrittener Auftritt

2025-04-10

Autor: Simon

Die Rückkehr der russischen Sopranistin

Anna Netrebko, die gefeierte russische Sopranistin, kehrt nach ihrem mehrjährigen Zwischenspiel aus dem Rampenlicht in die Schweiz zurück. Ab dem 2. November wird sie im Zürcher Opernhaus als Leonora in Giuseppe Verdis Meisterwerk «La forza del destino» auf der Bühne stehen.

Mutige Entscheidung des neuen Intendanten

Matthias Schulz, der neue Intendant der Zürcher Oper, äußerte sich optimistisch über Netrebkos Rückkehr. "Ich bin überzeugt, dass sie diese Chance verdient hat. Künstler als Sündenböcke zu benutzen, ist der falsche Weg“, betonte er. Schulz setzt sich dafür ein, die Künstler vor ideologischen Angriffen zu schützen.

Politische Spannungen rund um Auftritte

In den letzten Jahren trat Netrebko ausschließlich auf pro-ukrainischen Bühnen auf und linkte sich damit von Auftritten in ihrem Heimatland Russland ab. Ihre Rückkehr nach Zürich wird auch in anderen europäischen Städten, wie London und Berlin, mit gemischten Reaktionen begrüßt, oft begleitet von Protesten.

Kontroversen und Kritik

Die Sängerin, die in Wien lebt, steht im Zentrum von Kontroversen aufgrund ihrer Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin. Ihr 50. Geburtstag fand 2014 im Kreml statt, und sie zeigte sich in der Vergangenheit mit prorussischen Symbolen.

Absagen und Distanzierung von Putin

Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 geriet Netrebko zunehmend in die Kritik. Zahlreiche Konzerte, auch in den USA, wurden abgesagt. Sogar ein geplanter Auftritt im KKL Luzern im Juni 2024 fiel der politischen Aufregung zum Opfer, wobei Vertreter der Stadt und des Kantons besorgt waren über mögliche Störungen der öffentlichen Ordnung.

Klarstellung und Friedensappell

In Reaktion auf die aufkommende Kritik hat Netrebko in verschiedenen Ländern schriftlich von Putin Abstand genommen und sich gegen den Krieg ausgesprochen. Ihr Management betont, dass sie zahlreiche Erklärungen veröffentlicht hat, in denen sie Frieden für die Ukraine fordert. Ihr Comeback in Zürich mag umstritten sein, doch es wirft ein Schlaglicht auf die komplexen Verstrickungen von Kunst, Politik und Identität in der heutigen Welt.