
Alzheimer: Neue Erkenntnisse zum Schlafrisikofaktor
2025-04-02
Autor: Luca
Berlin. Ausreichender und guter Schlaf ist für unsere Gehirngesundheit von entscheidender Bedeutung, und eine aktuelle Studie legt nahe, dass die Qualität des Schlafes direkt mit dem Risiko, an Alzheimer zu erkranken, verknüpft ist.
Die Forschung zeigt, dass unzureichender Schlaf nicht nur unsere Stimmung am nächsten Tag beeinflusst, sondern auch gravierende langfristige Folgen für die kognitive Gesundheit haben kann. Besonders der Tiefschlaf hat sich als entscheidender Faktor herausgestellt. Wenn die Qualität des Schlafes sinkt, kann dies zu einem Schrumpfen bestimmter Gehirnregionen führen, was das Risiko für Alzheimer erhöhen kann.
Wissenschaftler der Yale School of Medicine entdeckten, dass Menschen, die an Schlafmangel leiden, ein vermindertes Volumen in der inferioren Parietalregion des Gehirns aufweisen. Dieses Hirnareal ist entscheidend für die Verarbeitung sensorischer Informationen, einschließlich visueller und räumlicher Informationen. Studienautor Gawon Cho betont die Wichtigkeit des Tiefschlafs für die zukünftige geistige Gesundheit.
Während des Tiefschlafs erfolgt eine entscheidende Entgiftung des Gehirns, bei der Abfallstoffe und abgestorbene Zellen ausgeschieden werden. Zugleich regeneriert sich der Körper für den kommenden Tag. Im REM-Schlaf hingegen, in dem wir träumen, konsolidiert das Gehirn Emotionen und speichert neue Informationen – dies ist unerlässlich für unsere kognitive Leistungsfähigkeit.
Zudem weist der präventive Neurologe Dr. Richard Issacson, Gründer einer der ersten Alzheimer-Präventionskliniken in den USA, darauf hin, dass die Schlafqualität im Tiefschlaf eine wichtige Vorhersage für die kognitive Funktion darstellt.
Die negativen Folgen von Schlafmangel sind alarmierend: Experten empfehlen Erwachsenen, sieben bis acht Stunden pro Nacht zu schlafen, aber viele erreichen diese Zahl nicht. Problematisch ist auch, dass mit dem Alter der Tiefschlafanteil abnimmt. Dr. Issacson erläutert, dass zwar längere Bettzeiten zu mehr REM- und Tiefschlaf führen können, der Fokus jedoch auch auf der Qualität des Schlafs liegen muss. Studien belegen, dass Menschen mit gesunden Schlafgewohnheiten im Durchschnitt länger leben und gesünder bleiben.
Eine positive Nachricht ist, dass die Schlafqualität verbessert werden kann. Eine regelmäßige Schlafroutine, bei der man jeden Abend zur gleichen Zeit ins Bett geht und morgens zur gleichen Zeit aufsteht, ist entscheidend. Eine kühle, dunkle Schlafumgebung sowie der Verzicht auf Alkohol vor dem Schlafengehen können ebenfalls helfen, die Schlafqualität zu steigern. Digitale Geräte sollten mindestens eine Stunde vor dem Schlafen beiseitegelegt werden. Techniken zur Entspannung, wie Meditation oder warme Bäder, sind ebenfalls empfehlenswert.
Diese Erkenntnisse betonen die Wichtigkeit einer gesunden Schlafroutine nicht nur für das Wohlbefinden, sondern auch zur Reduzierung des Risikos für Alzheimer und andere neurodegenerative Erkrankungen. Schützen Sie Ihr Gehirn durch guten Schlaf!