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Alternative Wohnformen für Pensionierte: Experten fordern mehr Alters-WGs, doch viele Boomers sind skeptisch

2024-12-21

Autor: Gabriel

Die Babyboomer-Generation sieht sich nach der Pensionierung oft vor einer Wohnsituation, die wenig Perspektiven bietet. Eine viel diskutierte Lösung sind Alters-Wohngemeinschaften (WGs). Doch wie steht es wirklich um das Konzept der gemeinschaftlichen Wohnformen für Senioren? Verena Steiner, eine engagierte Expertin auf diesem Gebiet, hat einen alternativen Ansatz: Statt Alters-WGs plädiert sie für die Untervermietung von Zimmern an jüngere Menschen.

Eine neue Studie hat sich speziell mit den Wohnbedürfnissen alleinstehender Frauen im Alter von 55 bis 75 Jahren beschäftigt. Die Ergebnisse zeigen einen klaren Trend: Viele Frauen in dieser Altersgruppe leben in der Angst vor Einsamkeit und finanziellen Schwierigkeiten im Alter.

Stefan Hilbrand, ein anderer Fachmann, äußert Bedenken bezüglich der Praktikabilität von Alters-WGs. Er ist der Meinung, dass institutionelle Investoren und die damit verbundenen Mietpreise die Realisierbarkeit dieser Wohnmodelle gefährden könnten.

Die Diskussion um Alters-WGs spiegelt auch die gesellschaftliche Unsicherheit wider. Während einige Pensionierte offen für neue Wohnformen sind, begegnen viele dem Konzept mit Skepsis. Die Angst vor dem Verlust der Privatsphäre und die Bedenken bezüglich der Nachbarn sind häufige Gründe.

Experten schlagen vor, dass die Förderung von gemischten Wohnformen, die sowohl Senioren als auch junge Menschen integrieren, eine Win-Win-Situation für beide Gruppen schaffen könnte. Das gemeinsame Leben könnte nicht nur finanziell entlastend sein, sondern auch den sozialen Zusammenhalt stärken.

In den letzten Jahren sind Initiativen entstanden, um Senioren aktiv in gemeinschaftliche Wohnprojekte einzubinden. Dabei wird die Idee verfolgt, mehr Lebensqualität und weniger Isolation im Alter zu fördern. Die Diskussion ist also mehr als aktuell und zeigt, dass kreative Lösungen für eine alternde Gesellschaft dringend benötigt werden.