
Alisha Lehmanns EM-Chancen in Gefahr – Wird sie das neue Fußball-Wunder aufgeben?
2025-04-07
Autor: Leonardo
Alisha Lehmann, die bekannteste Fußballerin der Schweiz, steht vor Herausforderungen, die ihre Teilnahme an der anstehenden Heim-EM in der Schweiz gefährden könnten. Trotz ihres enormen Einflusses in den sozialen Medien und ihrer Fangemeinde gleicht die Situation für die 26-Jährige zunehmend einem Wettlauf gegen die Zeit.
Lehmann, die bei ihrem Klub Juventus Turin kaum zum Einsatz kommt, wurde bereits von Trainerin Pia Sundhage aus der Nationalmannschaft herausgehalten, nachdem ihre Leistung in einem Testspiel gegen Deutschland enttäuschend war. Ihre Beteiligung am nächsten EM-Kader ist ungewiss. "Sie muss beweisen, dass sie in dieses Team gehört", so Sundhage. Diese Aussage lässt erahnen, dass das Trainerteam bei der Auswahl nicht nur auf individuelle Stars, sondern auf die Teamdynamik Wert legt.
Die Diskussionen über den Einfluss von Influencerinnen im Sport sind nicht neu. Spielerinnen wie Lara Dickenmann, die über 135 Länderspiele für die Schweiz absolviert hat, merken an, dass es in der Kabine unterschiedliche Auffassungen über Lehmanns Status geben könnte. Dennoch zeigt sich Dickenmann optimistisch, dass jüngere Spielerinnen Lehmann als Vorbild sehen, was der Nachwuchsförderung im Fußball zugutekommt.
Mit lediglich 57 Länderspielen (davon 26 in der Startelf) und 8 Toren kämpft Lehmann um ihre sportliche Etablierung. Ihre direkte Konkurrentin im Team, Géraldine Reuteler, hat in derselben Zeit fast doppelt so viele Einsätze und erzielte fast die gleiche Anzahl an Toren. Diese Statistiken zeigen deutlich, dass Lehmann mehr leisten muss – und das in einer Zeit, in der sie im Vereinsfußball nicht regelmäßig spielt.
Die Möglichkeit, die Heim-EM zu verpassen, wäre für Lehmann nicht das erste Mal, dass sie aus einem großen Turnier ausgeschlossen wird. Drei Jahre zuvor verzichtete sie freiwillig auf die EM in England, angeblich aus mentalen Gründen, was zu Spekulationen über ihren Leistungshorizont führte. Der Druck, den sie auf sich selbst ausübt, wird durch ihre enorme Social-Media-Präsenz von mehr als 16 Millionen Followern noch verstärkt. Das bedeutet auch, dass sie als Werbeträgerin für Frauenfußball unverzichtbar ist.
Doch wie Viktoria Weber, eine Marketingexpertin, feststellt, darf der Sport nicht zu einer Marketingmanagerin gemacht werden. Die Entscheidung, ob Lehmann im EM-Kader stehen wird, sollte auf sportlichen Leistungen basieren, nicht auf ihrer Reichweite in den sozialen Medien. Die Balance zwischen Online-Popularität und sportlichen Fähigkeiten wird entscheidend sein, wenn Lehmann versucht, ihre Teilnahme an der EM zu sichern.
In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob Alisha Lehmann, die zum Gesicht des Frauenfußballs geworden ist, ihren Fokus zurück auf die Leistung im Stadion richten kann. Glaubt sie an sich selbst, könnte sie trotz der Widrigkeiten zur Schlüsselfigur bei der Heim-EM avancieren. Doch ohne Spielpraxis und eindrucksvolle Leistungen könnte der Traum von der Teilnahme an der EM schnell zu einer bitteren Realität werden.