Alarmstufe Rot: Kinder Verbringen Das Wochenende Nur Vor Bildschirmen!
2024-12-31
Autor: Nina
Olten, 31.12.2024 - Die besorgniserregenden Trends in der Mediennutzung von Kindern bringen Lehrkräfte und Eltern zunehmend in Sorge. Während eines Elternabends einer Primarschulklasse im Kanton Solothurn berichtet die Lehrerin, dass viele Schüler am Montagmorgen kaum etwas über ihr Wochenende erzählen können. Der Grund? Sie haben die gesamte Zeit vor Bildschirmen verbracht – sei es beim Fernsehen oder beim Spielen von Videogames.
Ein weitverbreitetes Phänomen in der Schweiz
Immer mehr Kinder verbringen ihre Wochenenden ohne aktive Freizeitgestaltung, wie Ausflüge in die Natur oder sportliche Aktivitäten. Dagmar Rösler, Präsidentin des Lehrerverbands und somit die höchstrangige Lehrerin der Schweiz, stellt fest: „Es gibt tatsächlich Kinder, die keine Erlebnisse außerhalb ihrer vier Wände haben.” Diese Kinder entgehen wertvollen Erfahrungen, die sowohl für ihre persönliche als auch für ihre soziale Entwicklung wichtig sind.
In vielen Fällen fehlt es an einem gesunden Gleichgewicht zwischen Bildschirmzeit und körperlicher Aktivität. Rösler hebt hervor: „Die Schulen versuchen, dem Mangel an Erlebnissen entgegenzuwirken, indem sie regelmäßige Waldtage, Herbstwanderungen und Klassenlager organisieren. Dennoch können sie die Defizite nicht vollständig ausgleichen.”
Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder
Lehrkräfte berichten über Defizite in der Grob- und Feinmotorik, Konzentrationsschwierigkeiten, Unruhe und Müdigkeit. Die Frage der optimalen Bildschirmzeit beschäftigt viele Eltern. Fachleute empfehlen klare Richtlinien: Kinder unter drei Jahren sollten bestenfalls gar nicht vor dem Bildschirm sitzen, während Kinder zwischen drei und fünf Jahren maximal 30 Minuten pro Tag einplanen sollten. Sogar für Sechs- bis Neunjährige gilt, dass ihre Bildschirmzeit auf ein Maximum von einer Stunde pro Tag begrenzt sein sollte.
Ein dramatischer Anstieg am Wochenende
Aufgrund der weit verbreiteten digitalen Mediennutzung bleibt wenig Zeit für andere wichtige Aktivitäten. Besonders am Wochenende, wenn Kinder oft mehrere Stunden vor dem Bildschirm verbringen, kann dies zu Mangelerscheinungen in sozialen Beziehungen und kreativen Fähigkeiten führen. Eva Unternäher, Forscherin an den Universitären Psychiatriischen Kliniken in Basel, warnt: „Eine exzessive Medienzeit hat oft negative Auswirkungen auf die gesunde Entwicklung von Kindern.” Sie empfiehlt Aktivitäten, die soziale Interaktionen fördern, oder kreative Spiele, um einen gesunden Lebensstil zu unterstützen.
Gemeinsame Regeln für den Medienkonsum
Eltern wird geraten, gemeinsam mit ihren Kindern Nutzungsregeln für digitale Medien aufzustellen. Dies beinhaltet, wie lange die Bildschirmzeit sein sollte und welche Inhalte konsumiert werden. Zusätzlich sollten die Eltern als Vorbilder fungieren und ihren eigenen Medienkonsum reflektieren. „Es ist wichtig, dass Kinder auch lernen, sich ohne digitale Medien zu beschäftigen“, betont Unternäher.
Fazit: Ein Aufruf zur Achtsamkeit
Abschließend ist es entscheidend, dass sowohl Eltern als auch Schulen gemeinsam an einem Strang ziehen, um Kindern ein ausgewogenes Verhältnis zwischen digitalen Medien und realen Erfahrungen zu ermöglichen. Die Förderung von Medienkompetenz, die Schaffung positiver Umgebungen und die stärkere Einbindung von Familienaktivitäten können den negativen Folgen einer übermäßigen Bildschirmnutzung wirksam entgegenwirken. Werden unsere Kinder zu „Bildschirm-Junkies“? Es liegt an uns, dies zu verändern!