Alarmierend: Sprengstoffangriffe auf Bancomaten steigen rasant – Warum wird die Schweiz zum Eldorado für Kriminelle?
2025-01-01
Autor: Simon
In der Schweiz bricht ein neuer Trend an: Sprengstoffattacken auf Bancomaten erreichen Rekordhöhen. Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) meldet für das Jahr 2024 bereits 48 Angriffe – das sind 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Dieser besorgniserregende Anstieg hat nicht nur Auswirkungen auf die Sicherheit, sondern zeigt auch, wie skrupellos die Täter immer mehr agieren.
Am vergangenen Sonntag bis etwa 3 Uhr morgens wurden die Einwohner von Zizers Zeugen eines solchen Verbrechens. Unbekannte Täter sprengten einen Bancomaten, was nicht nur zu einem erheblichen Bargeldverlust führte, sondern auch einen immensen Sachschaden hinterließ. Die Bündner Kantonspolizei arbeitet unter der Leitung der Bundesanwaltschaft an der Aufklärung dieser und anderer Fälle.
Seit 2018 stehen Bancomaten zunehmend im Fadenkreuz von Kriminellen in der Schweiz. 2022 erlebte das Land mit 57 Attacken einen traurigen Höhepunkt. Obwohl eine leichte Entspannung im Jahr 2023 festgestellt werden konnte (32 Angriffe), hat sich die Lage im Jahr 2024 wieder drastisch verschärft. Die Methode, mit der die Täter agieren, ist vielfältig: Neben Sprengstoffen benutzen sie auch Gase oder brechen die Geräte auf, um an das Geld zu gelangen.
Besonders beunruhigend an diesen Attacken ist die Gefahr, die sie für Unbeteiligte darstellen. Die Statistiken zeigen, dass im vergangenen Jahr 28 solcher Sprengstoffangriffe verübt wurden – eine nie dagewesene Zahl. Oft befinden sich die Bancomaten in Wohngebieten, was die Gefahr für Passanten erheblich erhöht.
Eine potenzielle Lösung zur Bekämpfung dieser Welle an Angriffen könnte die Einführung von speziellen Diebstahlsicherungen sein. Einige Länder, wie Irland und Belgien, haben erfolgreich sogenannte Raubstoppfarben eingesetzt, die das Geld bei einer Explosion unbrauchbar machen. Nationalrat Olivier Feller fordert ebenfalls solche Maßnahmen, aber der Bundesrat sieht die Situation anders und möchte keinesfalls auf eine einzelne Lösung setzen.
Positive Entwicklungen sind jedoch auch zu verzeichnen. Laut Fedpol konnten im Jahr 2024 in weniger als der Hälfte der Angriffe Bargeld entwendet werden. Zudem führte eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den französischen und deutschen Behörden zu bedeutenden Festnahmen: 13 Männer wurden gefasst, die verdächtigt werden, in mehreren Ländern Hochburgen des Bancomatensprengens gegründet zu haben, wobei sich die Hauptzentrale in den Niederlanden befindet.
Die Ermittlungen zeigen auch, dass viele der Täter aus marokkanischen und rumänischen Kriminalitätsnetzwerken stammen. Sie operieren professionell und in schnell wechselnden Verhältnissen, indem sie gestohlene Fahrzeuge nutzen, um die Landesgrenzen zu überqueren und blitzschnell zu verschwinden.
Während die Banken versuchen, durch den Einsatz von Schutzmechanismen wie Schutzrollläden und weniger Bargeld in ihren Automaten zu reagieren, bleibt die Schweiz weiterhin ein verlockendes Ziel für diese Gruppen. Die Kombination aus der geographischen Kleinräumigkeit des Landes und der hohen Dichte an Bancomaten macht sie zu einem idealen Ort für kriminelle Aktivitäten. Der Anstieg der Attacken wirft viele Fragen auf – wie kann die Schweiz effektiv auf diese Bedrohung reagieren? Die Zeit drängt!