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Airbnb unter Beschuss: Ist das Portal wirklich schuld an der Wohnungsknappheit?

2025-04-15

Autor: Simon

Airbnb in der Kritik!

Das Buchungsportal Airbnb sieht sich heftiger Kritik von linken Parteien ausgesetzt, die ihm eine entscheidende Rolle in der Wohnungsnot zuschreiben. In Zürich fordern die SP, die Grünen und die AL eine drastische Einschränkung: Vermietungen über die Plattform sollen auf lediglich 90 Tage pro Jahr begrenzt werden. In Luzern hat die Bevölkerung ein solches Vorhaben bereits angenommen.

Airbnb kontert mit Zahlen!

In einem aktuellen Bericht weist Airbnb diese Vorwürfe zurück. Die neuesten Daten zeigen, dass der Einfluss der Plattform auf den Schweizer Wohnungsmarkt eher gering sei. Trotz mehr als zwei Millionen Übernachtungen im Jahr 2024 macht die Zahl der Unterkünfte, die länger als 90 Nächte gebucht werden, nur 0,14 Prozent aller Wohneinheiten aus.

Eine magere Bilanz!

Dieser Anteil bleibt auch in den großen Städten minimal: In Genf liegt er bei 0,4 Prozent, in Zürich bei 0,27 Prozent und in Städten wie Bern und Basel sogar unter 0,2 Prozent. Über 80 Prozent der Gastgeber vermieten 2024 lediglich eine einzige Unterkunft.

Ursachen für die Wohnungsnot!

Airbnb verweist auf den offiziellen Aktionsplan zur Wohnungsknappheit, der vor allem das hohe Bevölkerungswachstum und den rückläufigen Wohnungsbau als Hauptgründe nennt. Simon Lüthi, Senior Economist bei Wüest Partner, erklärt: „Die Kombination aus Bevölkerungswachstum und niedriger Bautätigkeit hat den Druck auf die Mieten enorm erhöht. Ohne diese Faktoren gäbe es keinen derart drastischen Preisanstieg.“

Airbnb als Mitverursacher?

Lüthi schließt jedoch nicht aus, dass Airbnb in Städten lokal zur Verknappung des Wohnraums beiträgt, auch wenn dies nur einen untergeordneten Einfluss hat.

Politische Reaktionen!

Oliver Heimgartner, Präsident der SP Zürich, bezeichnet die Studie als „PR-Broschüre von Airbnb“. Er kritisiert, dass das Unternehmen versucht, seinen Einfluss auf die Mietpreisexplosion kleinzureden. „Fakt ist: In Zürich gibt es über 6.000 Wohnungen, die über Plattformen wie Airbnb zu überteuerten Preisen vermietet werden.“

Der Fokus auf Profite!

Die SP warnt, dass nicht mehr Privatpersonen, sondern professionelle Unternehmen die Wohnungen über Airbnb vermieten. Deshalb setzen sie sich für ein Verbot ein, ganze Wohnungen nur kurzfristig zur Renditeoptimierung auf der Plattform anzubieten. Dennoch bleibt es Privatpersonen erlaubt, ihre Wohnung zum Beispiel während ihres Urlaubs für einige Wochen zu vermieten.

Die Debatte ist entfacht!

Die Auseinandersetzung um Airbnb und die Wohnungsknappheit bleibt heiß. Die Forderungen nach Änderungen an den gesetzlichen Rahmenbedingungen nehmen zu, während die Plattform weiterhin um die Wahrnehmung ihrer Rolle im Wohnungsmarkt kämpft.