Gesundheit

ADHS-Betroffene vergessen oft wichtige „Tagesaufgabe“ – Arzt gibt wertvolle Tipps

2025-04-06

Autor: Simon

Berlin. Menschen mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) haben häufig Schwierigkeiten, regelmäßig genug zu trinken. Dies kann nicht nur gesundheitliche Probleme verursachen, sondern auch die bestehenden Symptome der Erkrankung verstärken. Psychiater Thilo Palloks aus München bietet wertvolle Ratschläge für Betroffene.

Wie viele Menschen sind betroffen?

Schätzungen zufolge leiden zwischen 2 und 6 Prozent der Kinder und Jugendlichen sowie etwa 5 Prozent der Erwachsenen in Deutschland an ADHS oder dem Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (ADS). Die Symptome zeigen sich häufig schon in der Kindheit. In den letzten Jahren gewinnt jedoch auch die Diagnose von ADHS bei Erwachsenen an Bedeutung. Viele ohne Diagnose kämpfen mit den Herausforderungen der Erkrankung, oft ohne es zu wissen.

Die Symptome von ADHS

Zu den Hauptsymptomen gehören Impulsivität, Unaufmerksamkeit und Hyperaktivität. Bei ADS fehlen die hyperaktiven Aspekte, Unaufmerksamkeit bleibt jedoch bestehen, was es Betroffenen schwer macht, sich auf wesentliche Dinge zu konzentrieren – beispielsweise das Trinken von Wasser.

Gefahren durch Wassermangel

Gerade Kinder und Jugendliche mit ADHS geraten schnell in Vergessenheit, regelmäßig Wasser zu trinken. „Kinder neigen dazu, nach unmittelbarem Vergnügen zu streben“, erklärt Palloks. Sie ziehen möglicherweise zuckerhaltige Getränke dem gesunden Wasser vor, was zu einem noch größeren Dopaminmangel führen kann, da diese Neurotransmitter für wichtige Bedingungen im Gehirn verantwortlich sind.

Wassermangel kann ernsthafte Folgen haben: Zu wenig Flüssigkeit führt zu dickem Blut, eingeschränkter Blutzirkulation und Verringerung der Sauerstoffversorgung im Gehirn. Dies kann die Stimmung, Konzentration und Leistungsfähigkeit negativ beeinflussen – genau die Herausforderungen, mit denen ADHS-Betroffene bereits kämpfen.

Tipps für eine gesunde Flüssigkeitszufuhr

Um Wassermangel zu vermeiden, empfiehlt der Psychiater, das Trinken zur „Tagesaufgabe“ zu machen. Betroffene sollten sich kleine Tricks aneignen, um ihre Flüssigkeitszufuhr zu verbessern. Dazu gehört das Platzieren von Wasserflaschen an gut sichtbaren Orten, das Setzen von Erinnerungen auf Smartphones oder das Trinken in sozialen Situationen als Teil von Routinen.

Expertenratschläge zeigen, dass eine gesunde Ernährung sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr nicht nur die allgemeine Körperfunktion, sondern auch die Gehirnfunktion verbessern können.

Die Bedeutung von Selbstfürsorge

Neben diesen praktischen Tipps ist es wichtig, dass Personen mit ADHS ihre Selbstfürsorge ernst nehmen. Stressbewältigung, regelmäßige Bewegung und ausreichender Schlaf tragen erheblich zu einem besseren Umgang mit der Erkrankung bei. Eine ganzheitliche Herangehensweise, die sowohl physische als auch psychische Aspekte berücksichtigt, kann entscheidende Verbesserungen in der Lebensqualität bewirken.

Mit diesen Ansätzen können ADHS-Betroffene lernen, besser für sich selbst zu sorgen und die alltäglichen Herausforderungen besser zu bewältigen.