
69 Jugendliche im Ausnahmezustand: Das Handy bleibt aus!
2025-09-10
Autor: Louis
Ein Leben ohne Smartphone: Die Herausforderung
Kein TikTok, kein Snapchat, keine Instagram-Stories – für die 69 Jugendlichen, die sich einer spannenden Herausforderung stellten, bedeutete das drei Wochen ohne ihr Smartphone. Für viele war es ein regelrechter Ausnahmezustand, der nicht nur Verwirrung, sondern auch tiefe Emotionen auslöste.
Emotionale Achterbahn während des Experiments
Während des Experiments hielten die Schüler eines niederösterreichischen Gymnasiums in Offline-Tagebüchern fest, was sie erlebten und fühlten. „Es ist eine Katastrophe", klagten einige. „Ich konnte nicht einschlafen ohne Handy. Ich habe lange gebraucht und heute Morgen wachte ich mit Kopfschmerzen auf!" Das Fehlen des Smartphones führte zu einer emotionalen Achterbahn.
Das Handy – ein unverzichtbares Werkzeug?
Psychologe Oliver Scheibenbogen vom Anton-Proksch-Institut in Wien, der das Experiment begleitete, beschreibt das Smartphone als schweizer Taschenmesser" der neuen Generation. „Wir haben uns an die vielen Funktionen gewöhnt, erklärt er und hebt hervor, wie schnell wir den Kontakt zu Freunden und die Unterhaltung durch Spiele aus Langeweile suchen. Das Fehlen dieser Gewohnheiten führt zu einer Vielzahl von Emotionen, von Traurigkeit bis hin zu Stolz, die Zeit ohne das Handy überstanden zu haben.
Gefahren der Smartphone-Nutzung: Das Gehirn unter Druck
Die jungen Menschen sind besonders anfällig für die Reize der Apps. Scheibenbogen erklärt dies mit dem Marshmallow-Experiment, bei dem es darum geht, Belohnungen aufzuschieben. Bis das Gehirn reif für diese Fähigkeiten ist, brauchen die meisten bis zum Alter von 28 Jahren. Das führt dazu, dass Jugendliche oft impulsiv auf ihr Handy zugreifen, selbst ohne es bewusst zu wollen!
Positive Effekte des Verzichts – eine überraschende Erkenntnis
Die Ergebnisse waren verblüffend: Nach drei Wochen Handyverzicht stieg das psychische Wohlbefinden der Teilnehmer um über 30 Prozent. „Ich bin ohne Handy glücklicher!" schrieb einer der Schüler in sein Tagebuch und erlebte, wie er wieder mehr Zeit für seine Familie und Hobbys fand.
Moderner Umgang mit Technik: Auf einen kompetenten Gebrauch setzen
Eine völlige Abkehr vom Smartphone ist nicht realistisch, sagt Scheibenbogen. Es geht vielmehr darum, die Reizüberflutung zu kontrollieren. Er empfiehlt, Notifications zu ignorieren und das Smartphone bewusst abzulegen – sogar in den Flugmodus zu versetzen! Durch kleine Veränderungen kann jeder lernen, wie man das Handy sinnvoll nutzt.
Erkenntnisse aus der Erfahrung: Beziehungsneuanfänge und neue Hobbys
Ein Teilnehmer berichtete, durch den Verzicht auf das Handy eine tiefere Beziehung zu seinem Bruder entwickelt zu haben, während ein anderer für sich eine neue Leidenschaft fürs Lesen entdeckte. Diese Geschichten zeigen, wie wichtig es ist, sich der Auswirkungen der Smartphone-Nutzung bewusst zu werden und die eigenen Bedürfnisse neu zu erforschen.